Alternsgerechtes Arbeiten

Ein Buchbeitrag von B. Geißler-Gruber & B. Kriener

Geißler-Gruber, B. & Kriener, B.: Alternsgerechtes Arbeiten – eine neue Perspektive für die betriebliche Prävention und Gesundheitsförderung. In: Marianne Giesert (Hrsg.)(2008): Prävention: Pflicht & Kür. Gesundheitsförderung und Prävention in der betrieblichen Praxis. Hamburg, VSA-Verlag, S. 176-204. 240 Seiten; EUR 12.80; sFr 23.00. ISBN 978-3-89965-296-3.

Entwicklung der Arbeitsbewältigung in der ambulanten Pflege

Der Endbericht der Längsschnittstudie 2003-2009 mit erstmaliger Evaluation des Beratungswerkzeugs „Arbeitsbewältigungs-Coaching“ liegt vor.

Die Herausforderungen „Gesunde Beschäftigte“ und „gute Servicequalität“
in der ambulanten Pflege wurden im Rahmen des Forschungsprojekts PIZA
(gefördert vom BMBF, 2002-2005) und in einem Fortsetzungsprogramm
gefördert vom MASGFF Rheinland-Pfalz (2007-2009) im Lichte des
demografischen Wandels betrachtet.

Broschüren  – herausgegeben vom MASGFF RLP – geben ein Einblick in die Entwicklung der Arbeitsbewältigung der Beschäftigten in der ambulanten Pflege sowie in die Arbeitsbelastungen und -ressourcen der Tätigkeit und stellt Beratungsinstrumente wie z.B. das „Arbeitsbewältigungs-Coaching“ vor.

Broschüre „Gesunde Beschäftigte“, 2005: endbericht_piza_ii_2009_endfassung

Zwischenbericht „Entwicklung der Arbeitsbewältigungsfähigkeit in der ambulanten Pflege“, 2007: masfg_piza_broschuere

Endbericht_“Arbeitsbewältigung in der ambulanten Pflege: PIZA-Längsschnittstudie 2003-2009, Dez. 2009:  endbericht_piza_ii_2009_endfassung

Busfahren: Ein Lebensberuf

„Alternde Belegschaften“ und Personalrekrutierung sind eine Herausforderung für den Öffentlichen Personennahverkehr und den Reiseverkehr

„Busfahren – Ein Lebensberuf“ ist ein Personlpflege- und Personalentwicklungs- programm. Es fügt sich in die betrieblichen Personalstrategie und erlaubt ein selbständiges Weiterführen nach dem Beratungsprojekt.

Die Akteure sind die Führungskräfte: Sie sind Schlüsselpersonen für das MitarbeiterInnen-Wohlbefinden. Sie entscheiden über die Gesundheitsbedingungen bei der Arbeit und sie haben einen sozialen Einfluss auf die MitarbeiterInnen.
Im Programm fördert Führung die Arbeitsfähigkeit ihrer MitarbeiterInnen durch wertschätzende Dialoge.

Sabtours Reisebüro und Autobusbetrieb GmbH mit Hauptsitz in Wels startete dieses Programm im März 2007 mit Förderunterstützung durch den Fonds Gesundes Österreich. Der erste Gesundheitsbericht über die Ausgangssituation, die Ergebnisse der ersten Dialogrunde und die bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen liegt vor.

gesundheitsbericht_-_busfahren_ein_lebensberuf_12-2007

Hinweis aus der Branche

SAFE – für Beschäftigte, Betriebe und die Region

Im Salzkammergut (Oberösterreich) fördert ein Früh-Erkennungs- und Beratungsnetzwerk die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten und die Zukunftsfähigkeit der Betriebe.

SAFE ist eine Zukunftsinitiative und professionelle Beratungsstruktur für den Erhalt des Arbeitsvermögens und mehr Lebensqualität im Beruf.

SAFE zeichnet sich aus durch drei Besonderheiten:

  1. kompaktes Beratungswerkzeug „Arbeitsbewältigungs-Coaching“ als Denkanstoss und Frühhinweis zum Handeln.
  2. Beratungen und Maßnahmen auf den Ebenen PERSON – BETRIEB – REGION.
  3. Arbeitsbewältigungs-RADAR in der Region, um Arbeitsfähigkeit sichtbar und gestaltbar zu machen.

Weitere Infos auf: www.safe.or.at

Projektträger: Wirtschaftskammer, Bezirksstelle Gmunden, und arbeitsleben KG

Projektauftraggeber: AMS OÖ im Rahmen des Sonderprogramms zur Beschäftigung Älterer

Projektzeitraum: Juli 2006 – November 2007

Ergebnisbericht zum Herunterladen:

ergebnisbericht_safe_zur_veroeffentlichung_07

Unternehmensverantwortliche bewerten

„Lernen aus Beinahe-Unfälle“ als praktisch und wirkungsvoll.

Viele der betriebliche Projektverantwortlichen heben bei „Lernen aus Beinahe-Unfällen“ hervor:

  • Der Ansatz und die Instrumente können das Bewusstsein der Beschäftigten für Sicherheitsfragen heben
  • Sie sensibilisieren MitarbeiterInnen wie Führungskräfte
  • Der Ansatz funktioniert dann gut, wenn auch Schlussfolgerungen daraus gezogen werden
  • Der Ansatz ist gut geeignet, die Sicherheitsvertrauenspersonen einzubinden und zu aktivieren
  • Das Besondere daran ist, dass MitarbeiterInnen dazu gefragt werden
  • Die Instrumente sind einfach durchführbar und damit gut
  • Es steigert die gegenseitige Sicherheitsaufmerksamkeit, so dass sich die KollegInnen gegenseitig z.B. auf das Tragen von PSA aufmerksam machen
  • Es stellt einen positiven Beitrag für Arbeitssicherheit dar
  • Es hat Auswirkung auf die Unfallstatistik des Betriebes insbesondere hinsichtlich Vorbeugung von Arbeitsunfällen mit kürzeren Ausfallzeiten bzw. Bagatellunfällen
  • Das Projekt und die Projektförderung waren eine gute Initiative, weil man sich sonst dafür nicht Zeit genommen hätte
  • etc.

Aktionsprogramm in Kunststoffverarbeitung (2005-2006)

Die AUVA legte in Zusammenarbeit mit der Bundesinnung und arbeitsleben KEG ein Aktionsprogramm auf, in dem 30 Unternehmen der Kunststoffverarbeitung einen Unfallverhütungsansatz kennenlernen und erproben konnten, der mit Hilfe von Hinweisen aus Beinahe-Unfällen das Sicherheitsbewusstsein erhält und stärkt.

Das 3-stufige Beratungs- und Einführungsmodell von „Lernen aus Beinahe-Unfällen“ verfolgte folgende Ziele:

a) Vorstellung und Erprobung von Instrumenten zu „Lernen aus Beinahe-Unfällen“ im Kooperationsunternehmen

b) Sichtbarmachen der Wirkung von „Lernen aus Beinahe-Unfällen“ nach Abschluss der betrieblichen Pilotphase

c) Befähigung und Ermutigung betrieblicher Akteure zur selbständigen Weiterführung von „Lernen aus Beinahe-Unfällen“.

Betriebliche Auswirkungen des Aktionsprogramms

Große Veränderungen in der Gefahrenkognition – Beinaheunfälle als Gefahrenanzeiger und als Erinnerung in vergleichbaren Gefahrensituationen – zeigt erst der Vergleich mit TeilnehmerInnen an Erfahrungszirkeln „Lernen aus Beinaheunfällen“ und NichtteilnehmerInnen.

Zwischen mehr als 20 bis 40 Prozent höhere Kommunikation, sowohl was das Gespräch über Beinaheunfälle mit KollegInnen und/oder Vorgesetzten, als auch was die innerbetriebliche Weiterleitung von Beinaheunfällen betrifft kennzeichnet die TeilnehmerInnen an Erfahrungszirkeln im Vergleich zu NichtteilnehmerInnen bzw. zur Ersterhebung.

Der Respekt vor möglichen Gefahren bei der Arbeit ist in beiden Gruppen vergleichbar hoch und im Vergleich zur Erstbefragung gestiegen.

Die Sicherheitskultur wird im Vergleich zur Ersterhebung von rund drei Viertel der TeilnehmerInnen an Erfahrungszirkeln als (sehr) positiv eingeschätzt, bei den NichtteilnehmerInnen bzw. bei der Erstbefragung sind das jeweils gut 60 Prozent.

Zum Herunterladen:endbericht_lernen_aus_beinahe-unfaellen_kunststoffverarbeiter

Führungsverhalten: Eine Gesundheitsquelle

Führungskräfte nehmen – ob bewusst oder unbewusst – in der Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung eine Schlüsselrolle ein:

  • Sie bestimmen den Stellenwert von Arbeits- und Gesundheitsschutz.
  • Führungskräfte prüfen Investitionen in betriebliche Gesundheitsangebote.

Diese klar der Gesundheit und der Personalfürsorge zuordenbaren Themenbereiche sind nur Teilaspekte ihrer Bedeutsamkeit.

Darüber hinaus beeinflusst jede im Unternehmen getroffene Entscheidung z.B. in Zusammenhang mit Produktionsweisen, dem Einsatz von Arbeitsmitteln bis zur Verfügbarkeit von Informationen die Rahmenbedingungen für Gesundheit der Beschäftigten. Führungskräfte legen die Vorbedingungen fest und damit, ob eine Arbeitsumgebung schädigungsfrei gestaltet, Arbeitsabläufe beeinträchtigungslos organisiert werden und die Arbeitsaufgaben persönlichkeitsförderlich wirken können.

Damit noch nicht genug: Der Unternehmer bis hin zur operativen Führungskraft greifen entscheidend in das soziale Beziehungsgefüge im Betrieb ein. Das Führungsverhalten hat Auswirkungen auf Motivation, Leistungsbereitschaft, Arbeitszufriedenheit, Arbeitsfähigkeit und Befinden der MitarbeiterInnen. Diese weichen Gesundheitsfaktoren gewinnen in der Arbeitswelt insgesamt und im Arbeitsleben einzelner Beschäftigter immer mehr an Bedeutung.

Eine wichtige gesundheitswirksame Rolle spielt „Anerkennung“ und „Wertschätzung“, die in den Händen der Führungskräfte liegt.

Sicherheitskultur durch „Lernen aus Beinahe Unfällen“

„Wo gehobelt wird, fliegen Späne.“ In Abwandlung könnte man sagen,
wo gearbeitet wird, gibt es außerplanmäßige Ereignisse wie Beinahe-Unfälle, wo es noch einmal gut gegangen ist.

Sie sind Warnsignale und stellen Entwicklungsmöglichkeiten für Arbeitssicherheit und damit auch Produkt-/Dienstleistungs-
qualität dar. Bei „Lernen aus Beinahe-Unfällen“ geht es um Praxistauglichkeit: Nicht bürokratische Aufzeichnungen sind das Ziel, sondern aktiver Erfahrungsaustausch mit den Mitarbeiter-
Innen zur Erhöhung der Sicherheitskultur und Qualitätsstandards. Effiziente Instrumente für den innerbetrieblichen Gebrauch stellen wir Ihnen zur Verfügung:

Tools für Arbeitsbewältigungs-Förderung

2019-AUSBILDUNGS-TERMINE für Anwendung des Beratungswerkszeugs Arbeitsbewältigungs-Coaching“ sind da: Ausbildungsseminare

Gruber, Brigitta (2015): Praxistool Arbeitsbewältigungs-Coaching.
Beschäftigte stärken und betriebliche Zukunft sichern.
In: Zölch,
Martina & Mücke, Anja (Hrsg.): Fit für den demografischen Wandel?
Ergebnisse, Instrumente, Ansätze guter Praxis. Haupt Verlag, 2.
vollständig überarbeitete Auflage, S. 388-395. Auszug „Fit für den demografischen Wandel?“

Gruber, Brigitta (2012): Ressource Mitarbeiter 50plus. In: Bechtel, P. & Smerdka-Arhelger, I. (Hg.): Pflege im Wandel gestalten – Eine Führungsaufgabe. Lösungs-ansätze – Strategien – Chancen. Berlin-Heidelberg: Springer Verlag, S. 91-100.

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