Die AUVA legte in Zusammenarbeit mit der Bundesinnung und arbeitsleben KEG ein Aktionsprogramm auf, in dem 30 Unternehmen der Kunststoffverarbeitung einen Unfallverhütungsansatz kennenlernen und erproben konnten, der mit Hilfe von Hinweisen aus Beinahe-Unfällen das Sicherheitsbewusstsein erhält und stärkt.
Das 3-stufige Beratungs- und Einführungsmodell von „Lernen aus Beinahe-Unfällen“ verfolgte folgende Ziele:
a) Vorstellung und Erprobung von Instrumenten zu „Lernen aus Beinahe-Unfällen“ im Kooperationsunternehmen
b) Sichtbarmachen der Wirkung von „Lernen aus Beinahe-Unfällen“ nach Abschluss der betrieblichen Pilotphase
c) Befähigung und Ermutigung betrieblicher Akteure zur selbständigen Weiterführung von „Lernen aus Beinahe-Unfällen“.
Betriebliche Auswirkungen des Aktionsprogramms
Große Veränderungen in der Gefahrenkognition – Beinaheunfälle als Gefahrenanzeiger und als Erinnerung in vergleichbaren Gefahrensituationen – zeigt erst der Vergleich mit TeilnehmerInnen an Erfahrungszirkeln „Lernen aus Beinaheunfällen“ und NichtteilnehmerInnen.
Zwischen mehr als 20 bis 40 Prozent höhere Kommunikation, sowohl was das Gespräch über Beinaheunfälle mit KollegInnen und/oder Vorgesetzten, als auch was die innerbetriebliche Weiterleitung von Beinaheunfällen betrifft kennzeichnet die TeilnehmerInnen an Erfahrungszirkeln im Vergleich zu NichtteilnehmerInnen bzw. zur Ersterhebung.
Der Respekt vor möglichen Gefahren bei der Arbeit ist in beiden Gruppen vergleichbar hoch und im Vergleich zur Erstbefragung gestiegen.
Die Sicherheitskultur wird im Vergleich zur Ersterhebung von rund drei Viertel der TeilnehmerInnen an Erfahrungszirkeln als (sehr) positiv eingeschätzt, bei den NichtteilnehmerInnen bzw. bei der Erstbefragung sind das jeweils gut 60 Prozent.
Zum Herunterladen:endbericht_lernen_aus_beinahe-unfaellen_kunststoffverarbeiter